ZUR GESCHICHTE ITALIENS

Bis zum 150-jährigen Republikgeburtstag

Italiens 2011 war es ein langer Weg, wie es

in vielen Ausstellungen in Reggio Emilia

und anderen Städten Italiens sehr anschaulich,

bunt und mit gebürtigem Stolz dargestellt wurde.

Aber gibt es Italien nicht schon länger als nur

150 Jahre? Was war geschehen vor 150 Jahre?

 

Bis ins 11.Jahrhundert blieb Süditalien

unter byzantinischer, longobardischer und

arabischer Herrschaft. Im 12.Jh. wurden

diese von den Normannen besiegt, die

daraufhin das Königreich beider Teile

Siziliens aufbauten, das bis dahin vom

römisch-dt.Kaiser der Staufer regiert wurde.

Ende des 13.Jh. unterlag es der französischen

Dynastie der Anjous, Mitte des 15.Jahrhundert

der spanischen Krone Aragoniens. Starke,

kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den

einzelnen Staaten Italiens um Land und

Meer-Kontrolle, bestimmten die darauffolgende

Zeit. Erst der Vertrag von Lodi bescherte Italien

40 Jahre Frieden. In Süditalien herrschten die

Aragonier, in Mittelitalien weiterhin der Papst,

in Norditalien größtenteils das Herzogtum von

Mailand und die Republik Venedig. Daneben

existierten kleinere Staaten, wie z .B. Genua

oder Savoia in Piemont. Ende des 15.Jh.

dagegen wieder eine Wende: Norditalien fällt

erneut unter Fremdherrschaft: Franzosen,

Spanier und Österreicher wollen an die Macht!

Ende des 18.Jh. eroberte Napoleon Bonaparte

große Teile Nord,-und Mittelitaliens. Damit kam

es zur Gründung der Cisalpinischen, Römischen

und Ligurischen Republiken, die nach starken

Auseinandersetzungen, v.a. mit Österreich,

das neue Königreich Italien darstellen sollten.

Die Franzosen kontrollierten den Norden

Italiens,- im Süden regierte die neu ausgerufene

Parthenopäische Republik und Sizilien blieb dem

spanischen König der Bourbonen. Auf dem

Wiener Kongress (1814-1815) kam es zu

einer erneuten "Tortenverteilung" unter den

damaligen, europäischen Großmächten:

Österreich kontrolliert von nun an Venedig,

die Lombardei und Toskana. Savoia bekam

Piemont zurück und nahm Ligurien ein,

der Kirchenstaat wurde wieder aufgebaut

und im Süden durften die Bourbonen erneut

das Königreich beider Sizilien aufbauen.

Meilenstein Französische Revolution,

1789-1795: ein Ruck geht durch Europa

und auch in Italien wünscht man sich einen

einheitlichen, unabhängigen Nationalstaat.

Patriotisches Gedankengut verbreitet sich

wie ein Lauffeuer, schwappt über die Grenzen

von Frankreich nach Piemont wie ein Faß am

Überlauf; Unabhängigkeitskriege entfachen sich.

1860 erfolgt die Grundlegung der zukünftigen,

italienischen Republik: Unter der Heerführung

Garibaldi`s erfolgt die Eroberung Siziliens und

Süditaliens und damit der Vereinigung an das

führende Königreich Piemont-Sardinien.

1861 entsteht das neue Königreich Italien,

mit der Hauptstadt Turin. Italien war geboren.

1866 erweiterte sich das neue Königreich Italien

um Venetien Friul, 1870 um Rom und in den

nachfolgenden Jahren wurde aus dem

Königreich Italien die Republik Italien.